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Ralf Schira

Der Baden-Badener Steinbildhauer Ralf Schira ist Künstler in Baden-Baden 2025. Die städtische Jury bestehend aus Vertretern der Stadt, des Museums Frieder Burda und der Staatlichen Kunsthalle hat auf Vorschlag der Gesellschaft der Freunde junger Kunst einen Künstler ausgewählt, der hier geboren ist und seit vielen Jahren einen klassischen Steinbildhauerbetrieb führt. Man traut es ihm erst mal nicht zu, dass tief in ihm drin ein echter Pop-Art-Bildhauer steckt. Die Festspielhausbesucher erinnern sich vielleicht noch an gewaltige Bühnenbilder mit Totenkopf oder eines sich zum Sterben hingelegten Elefanten. Diese Werke der angewandten Kunst sind bewundernswert, aber eher der Broterwerb des ständig nach neuen freien Formen suchenden Skulpteurs.

 

Seine großen Natursteinformen waren bereits zweimal in der Sommerausstellung der GFjK „scultura“ am Florentinerberg zu bewundern. Kalkstein oder Basaltlava nahmen unter seinen Hammerschlägen organisch geschwungene Formen an, große Zeichen in der Landschaft, einerseits streng und technisch perfekt ausgeführt, aber im Inneren verbirgt sich der spielerische Geist des Künstlers. Ein gerundeter Handschmeichler hört auf den Namen „Harvey", aus weißem Marmor gehauen, wunderbar leicht empfunden und irgendwie merkt man des Bildhauers Freude an der lustigen Gestalt. Ein Hase? Ohren? Kaum kann man etwas erkennen und benennen, schon entzieht es sich wieder der klaren Definition.

 

Noch freier sind seine Polyester-Figuren mit einem Kern aus Styropor. Sie erinnern an die ersten Studien zu einem neuen futuristischen Automobil, glänzender Lack in poppigen Farben.

 

Einen Steinbildhauer stellt man sich eher streng vor, nichts davon hat Ralf Schira an sich, lachend dreht er einen Stein um und meint: "So sieht er doch auch gut aus". Spielerisch geht er mit großen Massen um, ganz genau weiß er, welche Figur sich in einem bestimmten Volumen verbirgt. Und wie sie im Raum ankommt und diesen bestimmt. Eine große Installation aus 200 gegossenen weißen Gips-Iglus steht auf geborstenen Eisschollen in der Rotunde des Alten Dampfbads, zweifellos das Hauptwerk der Ausstellung. Und irgendwie nimmt es einen mit auf eine Bühne, man steht im Eismeer mittendrin, sobald man den Raum betritt. Zugleich ernst und eine theaterhafte Geste, die der Künstler auf Nachfrage mit einem Lächeln beantwortet und uns, den Betrachtern, die Beantwortung überlässt.

 

Eine wunderbare Ausstellung, zu sehen vom 1.12. 2024 bis zum 26. Januar 2025. 

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