Fünf junge Positionen junger Kunst
25.09. - 13.11.2022
Von Zeit zu Zeit erlauben die Freunde junger Kunst mit einer Ausstellung den Blick in die Privatsammlungen ihrer Mitglieder. „Der grüne Salon“ oder „Kunst aus Baden“ führten Werke aus den Sammlungen zu einer Schau im Kunstverein zusammen und zeigten, auch jenseits der großen Museumssammlung von Frieder Burda, dass Kunst für den Sammler ein wichtiges „Lebensmittel“ darstellt.
In diesem Jahr haben wir den Sammler Wolfgang Peiffer gebeten, 5 junge Künstler:innen aus seiner Sammlung zu zeigen. Ganz frisch kamen aus den Ateliers weitere Werke hinzu, welche die Ausstellung ergänzen, verkäuflich wären und möglicherweise Kunst-Freundinnen und -Freunde in Baden-Baden finden und erfreuen. Die Absicht ist, sichtbar zu machen, was in der jungen Generation von Malern und Bildhauern geschieht, bereits Anklang gefunden hat und darauf wartet entdeckt zu werden.
KRISTIN ALBRECHT (*1984, Berlin)
Kristin Albrecht konzentriert sich in ihrer Arbeit auf das Medium der Zeichnung. Die Arbeiten entstehen intuitiv und assoziativ. Die Künstlerin entwickelt sie in einem mehrmonatigen Prozess, wodurch Dichte und Vielschichtigkeit erzeugt werden. So entstehen miteinander vernetzte, mehrperspektivische Momentaufnahmen, die sich mitunter zu einem architektonischen Struktur-Dschungel ausdehnen.
LORRAINE DURGELOH (*1990, Steinheim)
Die Malereien und Printarbeiten von Lorraine Durgeloh befassen sich mit dem künstlich erschaffenen Raum des Menschen. Beobachtet und festgehalten durch eine Handykamera durchläuft der fotografierte Raum verschiedene Bearbeitungsprozesse und erschafft damit eine neue Perspektive auf sich und seine Realität.
MAXIMILIAN MARTINEZ (*1987, Neustadt a.d.W.)
Maximilian Martinez knüpft in seiner Malerei an figurative und gegenständliche Formulierungen an. Eine genaue Beobachtung der Umgebung steht am Beginn der Auseinandersetzung. Alles begegnet dem Künstler als Sensation, als bedeutsames Geschehen, dessen geheime Poesie sich im malerischen Transformationsprozess entfaltet. Bildliche Abstraktion ist das Ergebnis.
MARTIN PÖLL (*1990, Südtirol)
Pöll ist Sammler. Durchstreift den Wald, die Wiesen, konserviert das Harz der Bäume, das feinziselierte Muster der Seerosenblätter. Beobachten, auswerten, formen. Er ist ein Künstler, der die Schnittstelle von Material und Form erforscht. Das Material der Natur ist Ursprung von Skulptur. Pöll erweist dem Material Referenz, indem er es zuweilen belässt, wie es ist.
MURAT ÖNEN (*1993, Istanbul)
Die Gemälde von Murat Önen schaffen Momentaufnahmen der Ruhe inmitten des großen Trubels. Sie fangen Momente der Einsamkeit und Geborgenheit an Orten ein, wo sie selten gesucht werden: in den ekstatischen Zwischenräumen von Kellerclubs und Strandbars, zwischen gedämpften Klängen und stroboskopischen Lichtern. Allein sein, auf etwas warten, aber nicht wissen was. Was ist die Körperlichkeit der Einsamkeit?