Jürgen Knubben
Vertikale Konstruktion
29.05. - 10.07.2022
Vernissage am Sonntag, den 29.05. um 11 Uhr in den Ausstellungsräumen der GFjK.
Zur Eröffnung führen Prof. Karl Manfred Rennertz, Vorstandsvorsitzender der GFjK und Jürgen Knubben ein Künstlergespräch.
Jürgen Knubben, Stahl-Bildhauer aus Rottweil. Seine geometrisch gegliederten Skulpturen streben säulenartig auf und finden ihre Analogien in der Natur. Abgüsse von Termiten-Burgen bringt er mit in unsere Ausstellung, magisch, fremd und stolz stehen sie da, die schwarzen Bronzen.
Die Gesellschaft der Freunde junger Kunst zeigt in der Ausstellung "Vertikale Konstruktionen“ Werke des Rottweiler Stahl-Bildhauers Jürgen Knubben. Die teils mannshohen Plastiken stammen aus den letzten 5 Jahren. Geometrische Volumen, Kuben und Prismen türmen sich in den Räumen des Kunstvereins auf zu beeindruckenden Säulen, Stelen und stählernen Landschaften von äußerster Präzision. Ihre rostige Oberfläche verbreitet eine eigenartige natürliche Wärme, die sich wunderbar in den Räumen des Kunstvereins ausbreitet. Bereits vor dem Alten Dampfbad begrüßt den Besucher der Aussenausstellung "scultura 22“ eine „Stufenpyramide“ aus Cortenstahl.
Keineswegs nur mit Kuben und Euklidischen Körpern beschäftigt sich der Bildhauer, in unserer Ausstellung überrascht er mit einer Anleihe bei der Kunst Ägyptens. Die große Büste der „Nofretete“ ist ein Multiple, das er in verschiedenen Größen geschaffen hat und welches durch diese Variation jedes Mal eine andere Monumentalität und Aussage erhält. Aus vielen rechteckigen Stahltafeln ist Knubbens „Nofretete“ gebaut, sorgfältig verschweißt und rostfarben patiniert. Streng und schön, unnahbar wie der Schatz des Berliner ägyptischen Museums.
Spielerisch krabbeln Skulpturen aus Wasserleitungsrohr über den Boden des Kunstvereins und breiten sich wie Spinnennetze auf den Wänden aus, von Knubben als ein verwirrendes Rohrleitungssystem zusammengeschraubt und anschließend mit Säure künstlich angerostet. Er schafft es, mit einfachen Mitteln und vorgefertigten Materialien aus dem Werkzeugkasten des Installateurs, neue Gestalten zu erfinden, Werke, die Ihre Herkunft nicht verstecken und die Lust am Machen und den Humor des Künstlers zeigen. Er schaut uns zu und hat seine Freude, wenn wir versuchen zu durchdringen, was wie gemacht ist.